Vom 6. bis zum 13. Juli war die ASTARTE mit einer Crew von 13 Personen (Stammbesatzung und Mitsegelnde) in der Ostsee unterwegs. Neben dem Starthafen Laboe ist die einzige Randbedingung, hier nach einer Woche wieder festzumachen, davon abgesehen konnten wir uns komplett nach dem Wetter richten. Dies war zusammen mit der topmotivierten Crew die beste Voraussetzung für den Törn.

Am Anreisetag ist gegenseitiges kennenlernen, einkaufen und für die neuen Mitsegelnden orientieren im Schiff (Sicherheitseinrichtungen, Kojen einrichten, Grundlagen Rigg und Tampen) auf dem Programm.

Am nächsten Morgen legen wir vormittags ab und setzen direkt nach der Hafeneinfahrt erstmal das Groß im1. Reff und die Fock, kurze Zeit später auch den Besan und den kleinen Klüver, außerdem reffen wir das Groß aus. Windstärke und Windrichtung sind für uns ideal, damit die rund 43 Seemeilen zu unserem Ankerplatz nördlich von Ærø bis zum Abend komplett unter Segeln zurückgelegt werden und wir nach dem Ankermanöver und dem Abendessen noch mit einem sehenswerten Sonnenuntergang belohnt werden. Bei der nächtlichen Ankerwache ist auch ein schöner Sternenhimmel zu sehen.

Am nächsten Tag steht bei bestem Wetter die Ausbildung vor Anker auf dem Programm. Die Mitsegelnden nehmen unter Anleitung die mobile Feuerlöschpumpe (an dem Tag eher eine Regenbogenmaschine) in Betrieb, anschließend wird das Beiboot klargemacht und alle dürfen einen kleinen Ausflug machen, neben und um das Schiff herum pullen und die ASTARTE mal aus einer anderen Perspektive sehen. Am Nachmittag fahren wir in den Hafen von Søby, den wir vom Ankerplatz auch schon in Sicht hatten. Auf dem kurzen Weg dahin lohnt sich das Segelsetzen nicht, dafür üben wir zwei „Boje-über-Bord“-Manöver und können unsere Boje beides mal glücklicherweise wieder sicher bergen.

In Søby bekommen wir am nächsten Morgen Besuch vom Elektriker, da unsere Batterien Probleme bereiten. Auf so einem Schiff ist eben immer irgendwas…
Aber dadurch ist ausreichend Zeit für Landgang. Leider können wir das Problem mit der Batterie nicht so einfach lösen, und so verlassen wir Søby um die Mittagszeit und üben uns in den folgenden Tagen im Strom sparen an Bord. Wieder unter derselben Besegelung wie am ersten Tag, segeln wir östlich um die Insel Lyø herum. Da die Strecke nicht weit und wir schnell segeln unterwegs sind, bleibt nur Zeit für ein Mittagessen auf See. Dann machen wir uns klar für eine Wende, um Kurs auf den nächsten Ankerplatz zu nehmen. Leider kommt der Bug nicht durch den Wind und müssen mit einen kurzen Schub der Maschine nachhelfen.
Der Ankerplatz für den Abend ist etwas schaukelig, da in Lee der Insel sich etwas Seegang entwickelt hat. Leichte Anflüge von Seekrankheit können souverän in den Kojen überwunden werden.

Am nächsten morgen muss noch eine Flaggleine klariert werden, die beim Setzen des Ankerballs ausgeweht war. Eine mutige Mitseglerin wird im Bootsmannsstuhl den Besanmast hochgezogen und kann das das Problem beheben und die besondere Aussicht auf das Schiff genießen.

Danach gehen wir auf Kurs Süd. Am Anfang noch ausreichend, nimmt der Wind im Laufe des Tags ab. Wir können unter Besan, Groß, Fock und dem großen Klüver noch bis zur Südspitze der Insel Als segeln und versuchen uns wieder an einer Wende, doch bei mittlerweile 1-2 Windstärken reicht unsere Geschwindigkeit wieder nicht, um mit dem Bug durch den Wind zu kommen und wir nehmen wieder die Maschine zu Hilfe. Die restliche Strecke in die Flensburger Förde müssen wir auch unter Motor fahren, da der ohnehin schon schwache Wind aus West kommt und somit genau aus unserer Fahrtrichtung. Angekommen in Sønderborg, machen wir direkt vor dem Schloss und unter dem Klüverbaum des Kieler Großseglers THOR HEYERDAHL fest. Zum Abschluss des Tages gibt es Pizza.

Am Donnerstagmorgen verlassen wir Sønderborg. Windrichtung und Stärke sind wieder sehr gut, um direkt aus der Sønderborger Bucht bis vor die Schleimündung zu segeln. Das Segelsetzen läuft schon merklich schneller und routinierter ab – man merkt, wie die Crew die Abläufe lernt und zusammenarbeitet. Die Wendeversuche der vergangenen Tag haben unseren Ehrgeiz geweckt und da wir gute Windbedingungen und daher eine gute Geschwindigkeit haben, können wir uns wunderschön mit zwei Wenden näher an die Schleimündung herankreuzen. Dabei holen wir den Besan dicht, lassen beide Vorsegel erst flattern und nachdem der Bug durch den Wind ist halten wir die Fock back, um das Schiff weiter zu drehen. Nach der Wende kommt die Fock dann auf die andere Seite, der Klüver anschließend auch und der Besan wird wieder aufgefiert. Es ist ein tolles Erfolgserlebnis, nun doch noch ein paar Wenden zu fahren. Dann werden die Segel geborgen und wir fahren vorbei am Leuchtturm Schleimünde in die Schlei und legen in Maasholm an. Später bekommen wir noch Gesellschaft von den zwei niederländischen Großseglern LUCIANA und HENDRIKA BARTELDS.

Am Freitag steht der letzte Segeltag an. Nach einem gemütlichen Frühstück in Maasholm verlassen wir den Hafen, setzen vor Schleimünde auf der Ostsee wieder die Segel und gehen auf Kurs Laboe. Das Segelsetzen wird nach der Woche Übung dieses mal von Mitseglern angeleitet – was einwandfrei funktionierte. Nachdem unsere Standardbesegelung der vorangehenden Tag gesetzt war, erlaubten es die Wetterbedingungen, dass wir auch noch die beiden Topsegel setzen konnten. So können alle mal sehen, wie diese Segel gesetzt werden und unter Vollzeug segeln wir rasch Richtung Kieler Förde.

Kurz vorm Hafen bergen wir alle Segel. Das kann einige Zeit dauern, wenn sechs Segel gesetzt sind, doch das Tuch war schnell unten und in Gruppen werden die Segel schön gepackt, die Topsegel wieder verstaut und sogar die Segelkleider sind schon auf den Segeln als wir in Laboe festmachen.

Am letzten Abend entscheiden wir uns alle gemeinsam in Essen zu gehen und sitzen noch bis in den Abend an Deck, bevor alle zufrieden in die Kojen verschwinden.

Am Abreisetag wird noch Reinschiff gemacht, Müll, Pfand, Schwarzwasser entsorgt und nach und nach reisen auch die Crewmitglieder und Mitsegelnde ab. Wie schnell die Woche vergangen ist…